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Entrüstung über polnischen Parlamentsbeschluss

 

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BIG_D
ACZ-Liebender

Anmeldungsdatum: 07.08.2001
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Verfasst am: Sa 11 Sep 2004 09:00    Titel: Entrüstung über polnischen Parlamentsbeschluss  

Zitat:
Entrüstung über polnischen Parlamentsbeschluss

Politiker von Koalition und Opposition haben mit heftiger Kritik auf einen Beschluss des polnischen Parlaments reagiert, der Kriegsentschädigungen Polens gegenüber Deutschland feststellt. Die Abstimmung im Sejm erweise dem deutsch-polnischen Verhältnis einen Bärendienst, hieß es.

Regierungschef unter Druck
Berlin/Warschau - Des Beschluss des Parlaments in Warschau könne zu einer "Eskalation der wechselseitigen Forderungen" führen, wetterte der Vorsitzende des Europaausschusses des Bundestages, Matthias Wissmann (CDU). Auch in Polen sollte man "Maß und Mitte halten können", zumal weder Bundesregierung noch Bundestag solche Ansprüche gegen Polen unterstützen.

Ähnlich äußerte sich auch die CDU-Politikerin Claudia Nolte. Reparationsforderungen an die Bundesregierung zu richten, bedeute eine "unnötige Verschärfung" der bilateralen Beziehungen, sagte Nolte, die Berichterstatterin der Unions-Bundestagsfraktion für Polen ist. Offenbar sei die Parlamentsentscheidung eine Reaktion auf Forderungen der "Preußischen Treuhand". Doch solle die polnische Seite nicht vergessen, dass diese Vereinigung in Deutschland "keinerlei politische Unterstützung" finde.

Hintergrund ist die Ankündigung der von Vertriebenenverbänden getragenen "Preußischen Treuhand", noch im Herbst Musterklagen vor polnischen, europäischen und amerikanischen Gerichten anzustrengen, um den polnischen Staat zur Rückgabe enteigneten Besitzes von Vertriebenen und Spätaussiedlern zu zwingen. Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) hat jedoch schon klar gestellt, dass die Bundesregierung solchen Ansprüchen vor Gerichten entgegentreten werde. Mit dem Lastenausgleichsgesetz sei die Frage der Entschädigungen geregelt, hieß es.

Sejm verlangt "angemessene Maßnahmen"

Das polnische Parlament hatte zuvor festgestellt, dass Polen gegenüber Deutschland einen Anspruch auf Kriegsentschädigung hat. Polen habe bislang für die Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg noch keine angemessenen Reparationszahlungen erhalten. In einer von 328 Abgeordneten ohne Gegenstimme verabschiedeten Entschließung wurde die Regierung von Ministerpräsident Marek Belka aufgefordert, "angemessene Maßnahmen in dieser Angelegenheit gegen die Regierung der Bundesrepublik zu ergreifen", hieß es in der Entschließung.

Gleichzeitig forderten die Parlamentarier in dem Text die deutsche Regierung auf, deutsche Entschädigungsforderungen gegen Polen für unbegründet und unrechtmäßig zu erklären. Sie betonten, dass "Polen keinerlei finanzielle Verpflichtungen" gegenüber Bundesbürgern als Ergebnis des Zweiten Weltkrieges trage. Die Bundesregierung solle die Verantwortung für die Entschädigung deutscher Bürger übernehmen, die als Folge des Zweiten Weltkriegs Schäden durch die Vertreibung erlitten haben.

"Bärendienst fürs deutsch-polnisches Verhältnis"

Die Aufforderung des polnischen Parlaments an die Regierung in Warschau löste auch in der SPD Irritationen aus. Sie sei sehr bestürzt über diese Resolution des Sejm, sagte die Vorsitzende der Deutsch- Polnischen Gesellschaft, Angelica Schwall-Düren, der "Welt". "Damit wird dem deutsch-polnischen Verhältnis ein Bärendienst erwiesen", erklärte die SPD-Bundestagsabgeordnete. Schwall-Düren appellierte an die deutsche Politik, "jetzt zu deeskalieren und nicht noch eins draufzusetzen".

Die Bundesregierung wollte auf den Beschluss des polnischen Parlaments nicht näher eingehen. Eine Sprecherin des Auswärtigen Amts verwies am Freitag in Berlin lediglich auf die Rede von Schröder am 1. August in Warschau. Darin hatte der Kanzler Entschädigungsforderungen deutscher Vertriebener gegen Polen strikt abgelehnt. Auf die Reparationsdiskussion in Polen war er nicht eingegangen. Allerdings sagte Schröder auch: "Die mit dem Zweiten Weltkrieg zusammenhängenden Vermögensfragen sind für beide Regierungen kein Thema in den deutsch-polnischen Beziehungen."

Belka äußerte sich zurückhaltend zu der rechtlich nicht bindenden Entschließung. Auf einem Wirtschaftsforum im südpolnischen Krynica sagte Belka am Freitagabend vor Journalisten: "Ich verstehe die Sorge des Sejm über eventuelle Entschädigungsforderungen aus Deutschland." Das Problem müsse gelöst werden, ohne die guten Beziehungen zu Deutschland, "unserem wichtigsten politischen und wirtschaftlichen Partner", zu stören, betonte Belka. Er setze auf den Dialog zwischen der deutschen und polnischen Regierung, um die Rechtsprobleme als Folge des Zweiten Weltkrieges endgültig abzuschließen.


 

 
BIG_D
ACZ-Liebender

Anmeldungsdatum: 07.08.2001
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Verfasst am: Sa 11 Sep 2004 09:01    Titel:  

Zitat:
Warum Frau Brodacka Deutschland verklagt

Das deutsch-polnische Verhältnis ist in der Krise. In Warschau forderte heute der Sejm die Regierung auf, in der Reparationsfrage gegenüber Deutschland angemessene Maßnahmen zu ergreifen. Bereits zuvor hatte eine polnische Bürgerin die Bundesrepublik auf Schadenersatz verklagt. Ihr Vater war im KZ. Wie viele andere fürchtet Izabela Brodacka, dass die Geschichte umgedeutet wird.

Geprägt von den Erzählungen des Vaters
Warschau - Izabela Brodacka trägt ein blaues T-Shirt, die Haare hat sie zu einem Pferdeschwanz verknotet, in der linken Hand hält sie eine schmale Lesebrille. Sie sitzt vor einem Café in Warschaus Zentrum, es ist ein schöner Spätsommertag. Vor einigen Tagen ist ihr Bild in der polnischen Presse erschienen. Sie hat die Bundesrepublik auf Schadenersatz verklagt. Seitdem hat sie viele Anrufe bekommen. Glückwünsche, Ermunterungen.

Auf dem Tisch, zwischen Kaffeetassen und Mineralwasser-Flaschen, liegt eine durchsichtige Plastiktasche. Sie enthält ein dickes Konvolut von Dokumenten. Ganz oben, auf einem vergilbten Zettel, ist in deutscher Schrift zu lesen: "Kommandantur des Konzentrationslagers Auschwitz". Es ist ein Dokument deutscher Gründlichkeit, deutscher Unmenschlichkeit und deutschen Zynismus. Penibel wird darin vermerkt, dass "der Julian Brodacki", geboren am 3.7. 1911 in Dembice, Kreis Ropczyce, vom 22.9.1940 bis zum 4.3.1942 "in einem Konzentrationslager untergebracht" gewesen ist. Darunter ein Stempel, die unleserliche Unterschrift eines SS-Sturmbannführers.

Der Häftling war Izabela Brodackas Vater. Als geschundener Mann wurde er entlassen. Mit den Händen hatte man ihn an einen Pfahl gebunden, drei Tage jeweils eine Stunde. Andere starben oftmals qualvoll an der Folter, er überlebte. Ihr Vater, der im Lager sechs Monate in einer Strafkompanie zubrachte, kam frei, weil seine Frau über die polnische Geliebte eines SS-Mannes Bestechungsgelder zahlte.

"Es war seine Art, mit dem Trauma zu leben"

Ihr Vater starb 1994, zwei Jahre zuvor seine Frau. "Er hat immer wieder von der Lagerhaft erzählt", sagt Izabela Brodacka. Nicht dramatisch, eher ironisch habe er über die Vergangenheit gesprochen. "Er war ein zurückhaltender Mann, der jeden Tag dafür dankbar war, dass er überlebt hat." Seine Erinnerungen kleidete er manchmal in Sarkasmus. "Es war seine Art, mit dem Trauma zu leben", sagt sie. Wenn seine Frau ihn nach einem Essenswunsch fragte, machte er manchmal einen Witz: "Am liebsten esse ich die Auschwitzsuppe."

Die Vergangenheit ist präsent
Izabela Brodacka wirkt wie eine Frau, die sehr genau weiß, um was es ihr geht. Am Tag zuvor hat der deutsche Anwalt Stefan Hambura beim Landgericht Berlin in ihrem Namen eine ungewöhnliche Schadenersatz-Klage gegen die Bundesrepublik Deutschland eingereicht. Denn erstmals geht es nicht um eine Überlebende, sondern um die Angehörige eines Opfers. In der Klage heißt es, Frau Brodacka leide unter schweren pyschopathologischen Erkrankungen, die "als seelische Reaktion direkt auf die schweren seelischen und körperlichen Misshandlungen" ihres Vaters in Auschwitz zurückzuführen seien.

Izabella Brodacka erzählt verhalten über das Leben mit ihrem Vater. "Mit den Erinnerungen an den Krieg und das Lager ist es wie mit den Alkoholikern. Das betrifft die ganze Familie", sagt sie. Sie beschränkt sich auf ein Bespiel. 1976 seien sie und ihr Vater während eines Spazierganges in Warschau von einem deutschen Touristen nach einer Straße gefragt worden. Obwohl es Winter war, sei ihrem Vater "der Schweiß von der Stirn geflossen". Das habe sie nie vergessen.

Sejm verlangt Reparationen von Deutschland

Wer die Klage Brodackas verstehen will, kommt an zwei Namen nicht vorbei: an dem von Erika Steinbach, der Präsidentin des Vertriebenenbundes, und dem der Preußischen Treuhand, die vor europäischen und polnischen Gerichten für frühere deutsche Eigentümer klagen will.

Es vergeht kaum eine Woche, in der polnische Medien nicht über die Forderungen deutscher Vertriebener auf Restitution ihres Eigentums berichten. Der Tonfall ist aufgeregt. So hat das polnische Parlament am Freitag einen, wenn auch abgemilderten, Antrag verabschiedet, der die Regierung auffordert, Reparationsansprüche gegenüber der Bundesrepublik zu stellen.

In der Presse Polens erscheint die CDU-Politikerin Steinbach oft mächtiger als der Bundeskanzler selbst. Es ist ein Teil der Wahrnehmung, der in Teilen der polnischen Gesellschaft herrscht. Auch Frau Brodacka spricht irgendwann über Frau Steinbach, über die Preußische Treuhand. Deren Haltung sei "ein zusätzliches Motiv" für ihre Klage gewesen, bekennt sie.

Ihr Anwalt Hambura, den sie in der Redaktion der Zeitschrift "Glos" (Stimme) kennen lernte - wo sie eine Erinnerungsserie von Zeitzeugen betreut - hat es in Berlin noch deutlicher ausgedrückt: "Wenn es die Preußische Treuhand nicht gäbe, dann gäbe es wahrscheinlich auch diese Klage nicht." Die Menschen in Polen fragten sich, warum die Vertriebenen klagten und sie immer zurückstecken müssen.

Frau Brodacka, so scheint es, ist so etwas wie die polnische Antwort auf die Preußische Treuhand.

Brodacka fürchtet die Geschichtsverfälschung

Brodackas Gang vor ein deutsches Gericht fällt in eine Zeit, da in Polen die Zeit der deutschen Besatzung so gegenwärtig ist wie seit langem nicht mehr. Die Schaufenster der Buchhandlungen in der Hauptstadt sind gefüllt mit Erinnerungsliteratur an den Warschauer Aufstand vor 60 Jahren. In der Altstadt hängen großformatige Schwarz-Weiß-Bilder von Mitgliedern der polnischen Heimatarmee, die sich gegen die Deutschen erhoben. 200.000 Menschen wurden getötet, die Stadt auf Befehl Hitlers dem Erdboden gleichgemacht. Ihr Anwalt hatte für die Klage ein symbolisches Datum ausgesucht: den 1. September, den Tag des Überfalls Deutschlands auf Polen vor 65 Jahren.

Für Brodacka, die Physik studiert, als Lehrerin gearbeitet, die wissenschaftliche Filme aus dem Englischen und Französischen übersetzt hat, die auf einem Foto von 1974 selbstbewusst als Jockey auf einem Pferd zu sehen ist, ist der Gang vor ein deutsches Gericht auch ein Versuch, "die Balance der Geschichte zwischen Opfer und Henker zu wahren." Sie befürchtet, die Gewichte würden verschoben, die Deutschen würden sich nachträglich zu Opfern machen.

Es ist eine irrationale Angst, aber sie ist da und sie ist in Polen zu spüren. Den Deutschen traut man nicht recht. Trotz der Mitgliedschaft in der EU, trotz der Zusicherung des Bundeskanzlers, Restitutionsansprüche von früheren deutschen Eigentümern vor internationalen Gerichten abzuwehren.

Ihre Tochter ist vielleicht ein Zeichen für Versöhnung

"Irgendwann heißt es, die Polen hätten den Krieg begonnen" sagt sie. Und dann erzählt die Mutter von fünf Kindern und Großmutter eines Enkelkindes von einem Computerspiel. Da greife man als Wehrmachts-Soldat an, treffe auf betrunkene Polen. "Meine Kinder haben darüber gelacht. Mir hat es weh getan, dass sie gelacht haben", erzählt sie.

Für Brodacka ist die Klage auch ein Kampf um die eigene Geschichte. Die Erinnerungen der jungen Generation verblassen. Selbst in ihrer eigenen Familie wüssten die Kinder oftmals nicht mehr, was vor zwanzig Jahren gewesen sei. Eines Tages würden polnische Jugendlichen glauben, "die SS-Soldaten seien die besten Menschen der Welt gewesen".

Izabela Brodacka hat nichts gegen die Deutschen. Im Gegenteil. Sie habe Freunde in Deutschland, sie kennt Dortmund, Köln, Berlin. In Deutschland hat sie, fast immer, gute Erfahrungen gemacht. "Zumindest unter den Gebildeten", fügt sie einschränkend hinzu.

Ihre jüngste Tochter Marysia, 1989 geboren, spricht sogar Deutsch. "Vielleicht ist sie ein Zeichen für die Versöhnung" sagt sie. Marysia hat eine Freundin namens Rosa in Berlin. Beide Mädchen teilten "diese schreckliche Musik", ihre Tochter schwärme für den Popstar Enrique Iglesias.

Manchmal scheine es, als "lebten sie in einer anderen Dimension, als seien sie jenseits der Geschichte". Fast. Denn zurzeit beschäftige die Jüngste vor allem eine Frage: Wie solle sie Rosa erklären, warum ihre Mutter klagt? "Wissen Sie", sagt Izabela Brodacka lächelnd, "es ist eben einfacher, über Iglesias zu sprechen als über die Vergangenheit der eigenen Familie."


 

 
Intruder
Superstar

Anmeldungsdatum: 24.07.2001
Member: #90
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Wohnort: Mietshaus

 
Verfasst am: Sa 11 Sep 2004 10:53    Titel:  

Ich sage Schwachsinn, nach fast 60 Jahren Deutschland zu verklagen. Man kann nicht die 2,3te Nachfolgegeneration zur Verantwortung ziehen, für etwas wofür nicht einmal die Grosseltern verantwortlich sein können.
Zumindest mein Großeltern waren auch damals noch zu jung um politisch etwas zu verändern.

Ich sage nein und fürchte das das die Beziehungen zu Polen wieder belasten wird.

 

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(Ghandi)
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Anmeldungsdatum: 20.01.2002
Member: #418
Beiträge: 208

 
Verfasst am: Do 16 Sep 2004 02:44    Titel:  

Es sollte ein für allemal Schluß mit den gegenseitigen Forderungen sein. Das gilt aber auch für so manchen deutschen Politiker in bedeutenden Ämtern, die meinen, in der Bierzeltatmosphäre der Vertriebenentreffen mit dumpf-nationalen Parolen noch ein paar Wähler fangen zu müssen.
 
 
Horny
ACZ-Methusalem

Anmeldungsdatum: 16.07.2001
Member: #49
Beiträge: 4247
Wohnort: Meal

 
Verfasst am: Do 16 Sep 2004 11:35    Titel:  

Uuuups, ja, falscher Fred...


Zuletzt bearbeitet von Horny am Do 16 Sep 2004 11:40, insgesamt ein Mal bearbeitet
 
Rangoo
1x ACZ, immer ACZ

Anmeldungsdatum: 30.11.2002
Member: #1,069
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Verfasst am: Do 16 Sep 2004 11:38    Titel:  

Horny hat folgendes geschrieben::
Hab gestern irgendwo ein "Interview" (er hat halt irgendwas unverständliches in Richtung Kamera gespuckt) mit so nem Kumpel gesehen. Unfassbar...
Die Tat an sich war schon schlimm. Aber irgendwie vielleicht auch mit Aklohol und Kurzschlussreaktion zumindest teilweise entschuldbar. Aber diese Wixer, die diese Frau jetzt bedrohen und damit dafür sorgen, daß sie zukünftig mit ständiger Angst leben muss, gehören noch viel härter bestraft. 5 Jahre Steinbruch wären glaub ich angemessen...


Falscher Thread, oder?

 

 
Eise
1x ACZ, immer ACZ

Anmeldungsdatum: 16.07.2001
Member: #48
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Verfasst am: Fr 17 Sep 2004 10:07    Titel:  

Zitat:
"Irgendwann heißt es, die Polen hätten den Krieg begonnen"



War das nicht so?

Ist es nicht so, dass die Abtretung der Gebiete jenseits der Oder so ne Art Reperation an die Polen war? Und warum will Polen nicht auch Wiedergutmachung von Rußland (bzw. jetzt der Ukraine) für die Gebietsverluste im Osten und die Kriegsverbrechen?

 


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Beansch
Oasis-Schwutte²

Anmeldungsdatum: 15.07.2001
Member: #42
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Verfasst am: Fr 17 Sep 2004 12:56    Titel:  

Eise hat folgendes geschrieben::
Zitat:
"Irgendwann heißt es, die Polen hätten den Krieg begonnen"



War das nicht so?

Ist es nicht so, dass die Abtretung der Gebiete jenseits der Oder so ne Art Reperation an die Polen war? Und warum will Polen nicht auch Wiedergutmachung von Rußland (bzw. jetzt der Ukraine) für die Gebietsverluste im Osten und die Kriegsverbrechen?



seit 4.50 uhr wird zurückgeschossen eise. natürlich war das so

Naja, nun, also was soll ich dir dazu sagen?
Sicherlich waren die verloren Gebiete im Osten eine Art Reperation aber das gilt vielmehr für das ganze Land. Jemand in einem schon vormals in Polen gelegenen Städtchen der 5 Jahre in Ausschwitz war bringt das nich viel.
Was ich an der ganzen Geschichte so unheimlich finde ist, dass es noch nichteinmal der Vater selbst ist, der Klage erhebt sondern eine Frau deren Vater für 2 Jahre in Ausschwitz war und der schon 10 Jahre tot ist.
Ich sage: Ganz klar, nicht berechtigt. Erstens weiß man nicht inwiefern der Vater schon entschädigt worden ist und zweitens käme sonst jeder finanzielle klammer Pole auf die idee sein Taschengeld aufzubessern weil eine entfrente Oma die schon 35 Jahre tot ist in Dachau war.
Natürlich ahben die Leute unvorstellbares mitgemacht aber zum einen haben die Kinder da nichts mit zu tun und zweitens ist der Krieg 60 Jahre vorüber. Das entbindet uns zwar nicht von unserer Schuld aber Schuld und Geld sind etwas anderes. Geld hätte man schon 1960 einfordern können.

Nochmal zu Eise: Niemand wird Russland verklagen ohne die heute nur noch 1% der Polen leben und die unter arischen blonden Grossfamilien das Feld bestellen und die Schuhe putzen würden.

 

 
Beansch
Oasis-Schwutte²

Anmeldungsdatum: 15.07.2001
Member: #42
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Verfasst am: Fr 17 Sep 2004 12:59    Titel:  

ach ja direkt nochwas: die forderungen von deutschen die gebiete einfordern, das ist vielleicht noch einen tick unverschämter. natürlich ahben die eine emotionale bindung zu ihrem ehemaligen land dass sie übrigens mit glück mal mit den eigenen augen gesehen haben.
Ich glaube aber dass die zeit von 1936 - 1945 profitabel genug war heute nicht mehr die dreistigkeit zu besitzen auf finanzielle entschädigung zu pochen. Ausserdem wo wohnen diese Leute denn heute? wahrscheinlich in Westdeutschland und die Leute denen das ehemalige "deutsche" land nun gehört?wahrscheinlich irgendwo in Pommern...
D`ya know what i mean?

 
 
Rangoo
1x ACZ, immer ACZ

Anmeldungsdatum: 30.11.2002
Member: #1,069
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Verfasst am: Fr 17 Sep 2004 13:05    Titel:  

Beansch hat folgendes geschrieben::
D`ya know what i mean?


Nein...

 

 
Anstoss Player
ACZ-Liebender

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Verfasst am: Fr 17 Sep 2004 13:05    Titel:  

öhm, die Russen haben die Polen aber fast genauso wie die Deutschen behandelt. Also ich denke, da wird genug "Hass" da sein
 

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Beansch
Oasis-Schwutte²

Anmeldungsdatum: 15.07.2001
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Verfasst am: Fr 17 Sep 2004 13:23    Titel:  

Anstoss Player hat folgendes geschrieben::
öhm, die Russen haben die Polen aber fast genauso wie die Deutschen behandelt. Also ich denke, da wird genug "Hass" da sein



nein, das is eine sachlich falsche aussage
definiere genauso

 

 
Anstoss Player
ACZ-Liebender

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Member: #1,814
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Verfasst am: Fr 17 Sep 2004 16:38    Titel:  

definiere "fast"

genauso meine ich nicht identisch, sondern eher im Sinne von Hart oder Schlimm (v.a. 1939 zu Zeiten es Hitler-Stalin-Pakts)

 

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Member: #1,879
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Verfasst am: Fr 17 Sep 2004 19:13    Titel:  

Beansch hat folgendes geschrieben::
Eise hat folgendes geschrieben::
Zitat:
"Irgendwann heißt es, die Polen hätten den Krieg begonnen"



War das nicht so?

Ist es nicht so, dass die Abtretung der Gebiete jenseits der Oder so ne Art Reperation an die Polen war? Und warum will Polen nicht auch Wiedergutmachung von Rußland (bzw. jetzt der Ukraine) für die Gebietsverluste im Osten und die Kriegsverbrechen?



seit 4.50 uhr wird zurückgeschossen eise. natürlich war das so
 



Ähm. Genau genommen hieß es um "5.45 uhr wir zurückgeschossen"

Die Gebiete östlich der Oder sollten nach dem 2.WK erstmal von Polen verwaltet werden, aber irgendwann mal wieder zurückgegeben werden. Naja, Willy Brandt hat sich damals weich klopfen lassen und die Gebiete Polen "entgültig" geschenkt.....

 


 

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