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Entrüstung über polnischen Parlamentsbeschluss
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BIG_D
ACZ-Liebender
Anmeldungsdatum: 07.08.2001
Member: #142
Beiträge: 3319
Wohnort: NRW
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Verfasst am: Sa 11 Sep 2004 09:00
Titel: Entrüstung über polnischen Parlamentsbeschluss |
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Zitat: |
Entrüstung über polnischen Parlamentsbeschluss
Politiker von Koalition und Opposition haben mit heftiger Kritik
auf einen Beschluss des polnischen Parlaments reagiert, der
Kriegsentschädigungen Polens gegenüber Deutschland feststellt.
Die Abstimmung im Sejm erweise dem deutsch-polnischen Verhältnis
einen Bärendienst, hieß es.
Regierungschef unter Druck
Berlin/Warschau - Des Beschluss des Parlaments in Warschau könne
zu einer "Eskalation der wechselseitigen Forderungen" führen,
wetterte der Vorsitzende des Europaausschusses des Bundestages,
Matthias Wissmann (CDU). Auch in Polen sollte man "Maß und Mitte
halten können", zumal weder Bundesregierung noch Bundestag
solche Ansprüche gegen Polen unterstützen.
Ähnlich äußerte sich auch die CDU-Politikerin Claudia Nolte.
Reparationsforderungen an die Bundesregierung zu richten,
bedeute eine "unnötige Verschärfung" der bilateralen Beziehungen,
sagte Nolte, die Berichterstatterin der
Unions-Bundestagsfraktion für Polen ist. Offenbar sei die
Parlamentsentscheidung eine Reaktion auf Forderungen der "Preußischen
Treuhand". Doch solle die polnische Seite nicht vergessen, dass
diese Vereinigung in Deutschland "keinerlei politische
Unterstützung" finde.
Hintergrund ist die Ankündigung der von Vertriebenenverbänden
getragenen "Preußischen Treuhand", noch im Herbst Musterklagen
vor polnischen, europäischen und amerikanischen Gerichten
anzustrengen, um den polnischen Staat zur Rückgabe enteigneten
Besitzes von Vertriebenen und Spätaussiedlern zu zwingen.
Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) hat jedoch schon klar
gestellt, dass die Bundesregierung solchen Ansprüchen vor
Gerichten entgegentreten werde. Mit dem Lastenausgleichsgesetz
sei die Frage der Entschädigungen geregelt, hieß es.
Sejm verlangt "angemessene Maßnahmen"
Das polnische Parlament hatte zuvor festgestellt, dass Polen
gegenüber Deutschland einen Anspruch auf Kriegsentschädigung hat.
Polen habe bislang für die Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg
noch keine angemessenen Reparationszahlungen erhalten. In einer
von 328 Abgeordneten ohne Gegenstimme verabschiedeten
Entschließung wurde die Regierung von Ministerpräsident Marek
Belka aufgefordert, "angemessene Maßnahmen in dieser
Angelegenheit gegen die Regierung der Bundesrepublik zu
ergreifen", hieß es in der Entschließung.
Gleichzeitig forderten die Parlamentarier in dem Text die
deutsche Regierung auf, deutsche Entschädigungsforderungen gegen
Polen für unbegründet und unrechtmäßig zu erklären. Sie betonten,
dass "Polen keinerlei finanzielle Verpflichtungen" gegenüber
Bundesbürgern als Ergebnis des Zweiten Weltkrieges trage. Die
Bundesregierung solle die Verantwortung für die Entschädigung
deutscher Bürger übernehmen, die als Folge des Zweiten
Weltkriegs Schäden durch die Vertreibung erlitten haben.
"Bärendienst fürs deutsch-polnisches Verhältnis"
Die Aufforderung des polnischen Parlaments an die Regierung in
Warschau löste auch in der SPD Irritationen aus. Sie sei sehr
bestürzt über diese Resolution des Sejm, sagte die Vorsitzende
der Deutsch- Polnischen Gesellschaft, Angelica Schwall-Düren,
der "Welt". "Damit wird dem deutsch-polnischen Verhältnis ein
Bärendienst erwiesen", erklärte die SPD-Bundestagsabgeordnete.
Schwall-Düren appellierte an die deutsche Politik, "jetzt zu
deeskalieren und nicht noch eins draufzusetzen".
Die Bundesregierung wollte auf den Beschluss des polnischen
Parlaments nicht näher eingehen. Eine Sprecherin des Auswärtigen
Amts verwies am Freitag in Berlin lediglich auf die Rede von
Schröder am 1. August in Warschau. Darin hatte der Kanzler
Entschädigungsforderungen deutscher Vertriebener gegen Polen
strikt abgelehnt. Auf die Reparationsdiskussion in Polen war er
nicht eingegangen. Allerdings sagte Schröder auch: "Die mit dem
Zweiten Weltkrieg zusammenhängenden Vermögensfragen sind für
beide Regierungen kein Thema in den deutsch-polnischen
Beziehungen."
Belka äußerte sich zurückhaltend zu der rechtlich nicht
bindenden Entschließung. Auf einem Wirtschaftsforum im
südpolnischen Krynica sagte Belka am Freitagabend vor
Journalisten: "Ich verstehe die Sorge des Sejm über eventuelle
Entschädigungsforderungen aus Deutschland." Das Problem müsse
gelöst werden, ohne die guten Beziehungen zu Deutschland, "unserem
wichtigsten politischen und wirtschaftlichen Partner", zu stören,
betonte Belka. Er setze auf den Dialog zwischen der deutschen
und polnischen Regierung, um die Rechtsprobleme als Folge des
Zweiten Weltkrieges endgültig abzuschließen. |
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BIG_D
ACZ-Liebender
Anmeldungsdatum: 07.08.2001
Member: #142
Beiträge: 3319
Wohnort: NRW
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Verfasst am: Sa 11 Sep 2004 09:01
Titel: |
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Zitat: |
Warum Frau Brodacka Deutschland verklagt
Das deutsch-polnische Verhältnis ist in der Krise. In Warschau
forderte heute der Sejm die Regierung auf, in der
Reparationsfrage gegenüber Deutschland angemessene Maßnahmen zu
ergreifen. Bereits zuvor hatte eine polnische Bürgerin die
Bundesrepublik auf Schadenersatz verklagt. Ihr Vater war im KZ.
Wie viele andere fürchtet Izabela Brodacka, dass die Geschichte
umgedeutet wird.
Geprägt von den Erzählungen des Vaters
Warschau - Izabela Brodacka trägt ein blaues T-Shirt, die Haare
hat sie zu einem Pferdeschwanz verknotet, in der linken Hand
hält sie eine schmale Lesebrille. Sie sitzt vor einem Café in
Warschaus Zentrum, es ist ein schöner Spätsommertag. Vor einigen
Tagen ist ihr Bild in der polnischen Presse erschienen. Sie hat
die Bundesrepublik auf Schadenersatz verklagt. Seitdem hat sie
viele Anrufe bekommen. Glückwünsche, Ermunterungen.
Auf dem Tisch, zwischen Kaffeetassen und Mineralwasser-Flaschen,
liegt eine durchsichtige Plastiktasche. Sie enthält ein dickes
Konvolut von Dokumenten. Ganz oben, auf einem vergilbten Zettel,
ist in deutscher Schrift zu lesen: "Kommandantur des
Konzentrationslagers Auschwitz". Es ist ein Dokument deutscher
Gründlichkeit, deutscher Unmenschlichkeit und deutschen Zynismus.
Penibel wird darin vermerkt, dass "der Julian Brodacki", geboren
am 3.7. 1911 in Dembice, Kreis Ropczyce, vom 22.9.1940 bis zum
4.3.1942 "in einem Konzentrationslager untergebracht" gewesen
ist. Darunter ein Stempel, die unleserliche Unterschrift eines
SS-Sturmbannführers.
Der Häftling war Izabela Brodackas Vater. Als geschundener Mann
wurde er entlassen. Mit den Händen hatte man ihn an einen Pfahl
gebunden, drei Tage jeweils eine Stunde. Andere starben oftmals
qualvoll an der Folter, er überlebte. Ihr Vater, der im Lager
sechs Monate in einer Strafkompanie zubrachte, kam frei, weil
seine Frau über die polnische Geliebte eines SS-Mannes
Bestechungsgelder zahlte.
"Es war seine Art, mit dem Trauma zu leben"
Ihr Vater starb 1994, zwei Jahre zuvor seine Frau. "Er hat immer
wieder von der Lagerhaft erzählt", sagt Izabela Brodacka. Nicht
dramatisch, eher ironisch habe er über die Vergangenheit
gesprochen. "Er war ein zurückhaltender Mann, der jeden Tag
dafür dankbar war, dass er überlebt hat." Seine Erinnerungen
kleidete er manchmal in Sarkasmus. "Es war seine Art, mit dem
Trauma zu leben", sagt sie. Wenn seine Frau ihn nach einem
Essenswunsch fragte, machte er manchmal einen Witz: "Am liebsten
esse ich die Auschwitzsuppe."
Die Vergangenheit ist präsent
Izabela Brodacka wirkt wie eine Frau, die sehr genau weiß, um
was es ihr geht. Am Tag zuvor hat der deutsche Anwalt Stefan
Hambura beim Landgericht Berlin in ihrem Namen eine
ungewöhnliche Schadenersatz-Klage gegen die Bundesrepublik
Deutschland eingereicht. Denn erstmals geht es nicht um eine
Überlebende, sondern um die Angehörige eines Opfers. In der
Klage heißt es, Frau Brodacka leide unter schweren
pyschopathologischen Erkrankungen, die "als seelische Reaktion
direkt auf die schweren seelischen und körperlichen
Misshandlungen" ihres Vaters in Auschwitz zurückzuführen seien.
Izabella Brodacka erzählt verhalten über das Leben mit ihrem
Vater. "Mit den Erinnerungen an den Krieg und das Lager ist es
wie mit den Alkoholikern. Das betrifft die ganze Familie", sagt
sie. Sie beschränkt sich auf ein Bespiel. 1976 seien sie und ihr
Vater während eines Spazierganges in Warschau von einem
deutschen Touristen nach einer Straße gefragt worden. Obwohl es
Winter war, sei ihrem Vater "der Schweiß von der Stirn geflossen".
Das habe sie nie vergessen.
Sejm verlangt Reparationen von Deutschland
Wer die Klage Brodackas verstehen will, kommt an zwei Namen
nicht vorbei: an dem von Erika Steinbach, der Präsidentin des
Vertriebenenbundes, und dem der Preußischen Treuhand, die vor
europäischen und polnischen Gerichten für frühere deutsche
Eigentümer klagen will.
Es vergeht kaum eine Woche, in der polnische Medien nicht über
die Forderungen deutscher Vertriebener auf Restitution ihres
Eigentums berichten. Der Tonfall ist aufgeregt. So hat das
polnische Parlament am Freitag einen, wenn auch abgemilderten,
Antrag verabschiedet, der die Regierung auffordert,
Reparationsansprüche gegenüber der Bundesrepublik zu stellen.
In der Presse Polens erscheint die CDU-Politikerin Steinbach oft
mächtiger als der Bundeskanzler selbst. Es ist ein Teil der
Wahrnehmung, der in Teilen der polnischen Gesellschaft herrscht.
Auch Frau Brodacka spricht irgendwann über Frau Steinbach, über
die Preußische Treuhand. Deren Haltung sei "ein zusätzliches
Motiv" für ihre Klage gewesen, bekennt sie.
Ihr Anwalt Hambura, den sie in der Redaktion der Zeitschrift
"Glos" (Stimme) kennen lernte - wo sie eine Erinnerungsserie von
Zeitzeugen betreut - hat es in Berlin noch deutlicher
ausgedrückt: "Wenn es die Preußische Treuhand nicht gäbe, dann
gäbe es wahrscheinlich auch diese Klage nicht." Die Menschen in
Polen fragten sich, warum die Vertriebenen klagten und sie immer
zurückstecken müssen.
Frau Brodacka, so scheint es, ist so etwas wie die polnische
Antwort auf die Preußische Treuhand.
Brodacka fürchtet die Geschichtsverfälschung
Brodackas Gang vor ein deutsches Gericht fällt in eine Zeit, da
in Polen die Zeit der deutschen Besatzung so gegenwärtig ist wie
seit langem nicht mehr. Die Schaufenster der Buchhandlungen in
der Hauptstadt sind gefüllt mit Erinnerungsliteratur an den
Warschauer Aufstand vor 60 Jahren. In der Altstadt hängen
großformatige Schwarz-Weiß-Bilder von Mitgliedern der polnischen
Heimatarmee, die sich gegen die Deutschen erhoben. 200.000
Menschen wurden getötet, die Stadt auf Befehl Hitlers dem
Erdboden gleichgemacht. Ihr Anwalt hatte für die Klage ein
symbolisches Datum ausgesucht: den 1. September, den Tag des
Überfalls Deutschlands auf Polen vor 65 Jahren.
Für Brodacka, die Physik studiert, als Lehrerin gearbeitet, die
wissenschaftliche Filme aus dem Englischen und Französischen
übersetzt hat, die auf einem Foto von 1974 selbstbewusst als
Jockey auf einem Pferd zu sehen ist, ist der Gang vor ein
deutsches Gericht auch ein Versuch, "die Balance der Geschichte
zwischen Opfer und Henker zu wahren." Sie befürchtet, die
Gewichte würden verschoben, die Deutschen würden sich
nachträglich zu Opfern machen.
Es ist eine irrationale Angst, aber sie ist da und sie ist in
Polen zu spüren. Den Deutschen traut man nicht recht. Trotz der
Mitgliedschaft in der EU, trotz der Zusicherung des
Bundeskanzlers, Restitutionsansprüche von früheren deutschen
Eigentümern vor internationalen Gerichten abzuwehren.
Ihre Tochter ist vielleicht ein Zeichen für Versöhnung
"Irgendwann heißt es, die Polen hätten den Krieg begonnen" sagt
sie. Und dann erzählt die Mutter von fünf Kindern und Großmutter
eines Enkelkindes von einem Computerspiel. Da greife man als
Wehrmachts-Soldat an, treffe auf betrunkene Polen. "Meine Kinder
haben darüber gelacht. Mir hat es weh getan, dass sie gelacht
haben", erzählt sie.
Für Brodacka ist die Klage auch ein Kampf um die eigene
Geschichte. Die Erinnerungen der jungen Generation verblassen.
Selbst in ihrer eigenen Familie wüssten die Kinder oftmals nicht
mehr, was vor zwanzig Jahren gewesen sei. Eines Tages würden
polnische Jugendlichen glauben, "die SS-Soldaten seien die
besten Menschen der Welt gewesen".
Izabela Brodacka hat nichts gegen die Deutschen. Im Gegenteil.
Sie habe Freunde in Deutschland, sie kennt Dortmund, Köln,
Berlin. In Deutschland hat sie, fast immer, gute Erfahrungen
gemacht. "Zumindest unter den Gebildeten", fügt sie
einschränkend hinzu.
Ihre jüngste Tochter Marysia, 1989 geboren, spricht sogar
Deutsch. "Vielleicht ist sie ein Zeichen für die Versöhnung"
sagt sie. Marysia hat eine Freundin namens Rosa in Berlin. Beide
Mädchen teilten "diese schreckliche Musik", ihre Tochter
schwärme für den Popstar Enrique Iglesias.
Manchmal scheine es, als "lebten sie in einer anderen Dimension,
als seien sie jenseits der Geschichte". Fast. Denn zurzeit
beschäftige die Jüngste vor allem eine Frage: Wie solle sie Rosa
erklären, warum ihre Mutter klagt? "Wissen Sie", sagt Izabela
Brodacka lächelnd, "es ist eben einfacher, über Iglesias zu
sprechen als über die Vergangenheit der eigenen Familie." |
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Intruder
Superstar
Anmeldungsdatum: 24.07.2001
Member: #90
Beiträge: 568
Wohnort: Mietshaus
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Verfasst am: Sa 11 Sep 2004 10:53
Titel: |
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Ich sage Schwachsinn, nach fast 60 Jahren
Deutschland zu verklagen. Man kann nicht die 2,3te
Nachfolgegeneration zur Verantwortung ziehen, für etwas wofür nicht
einmal die Grosseltern verantwortlich sein können.
Zumindest mein Großeltern waren auch damals noch zu jung um
politisch etwas zu verändern.
Ich sage nein und fürchte das das die Beziehungen zu Polen wieder
belasten wird.
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_________________
" Auge um Auge bedeutet nur, dass die Welt erblindet."
(Ghandi) |
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aka
Leistungsträger
Anmeldungsdatum: 20.01.2002
Member: #418
Beiträge: 208
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Verfasst am: Do 16 Sep 2004 02:44
Titel: |
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Es sollte ein für allemal Schluß mit den
gegenseitigen Forderungen sein. Das gilt aber auch für so manchen
deutschen Politiker in bedeutenden Ämtern, die meinen, in der
Bierzeltatmosphäre der Vertriebenentreffen mit dumpf-nationalen
Parolen noch ein paar Wähler fangen zu müssen.
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Horny
ACZ-Methusalem
Anmeldungsdatum: 16.07.2001
Member: #49
Beiträge: 4247
Wohnort: Meal
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Verfasst am: Do 16 Sep 2004 11:35
Titel: |
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Uuuups, ja, falscher Fred...
Zuletzt bearbeitet von Horny am Do 16 Sep 2004 11:40, insgesamt ein
Mal bearbeitet |
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Rangoo
1x ACZ, immer ACZ
Anmeldungsdatum: 30.11.2002
Member: #1,069
Beiträge: 5283
Wohnort: Mal hier, mal da
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Verfasst am: Do 16 Sep 2004 11:38
Titel: |
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Horny hat folgendes geschrieben:: |
Hab gestern irgendwo ein "Interview" (er hat
halt irgendwas unverständliches in Richtung Kamera gespuckt) mit
so nem Kumpel gesehen. Unfassbar...
Die Tat an sich war schon schlimm. Aber irgendwie vielleicht
auch mit Aklohol und Kurzschlussreaktion zumindest teilweise
entschuldbar. Aber diese Wixer, die diese Frau jetzt bedrohen
und damit dafür sorgen, daß sie zukünftig mit ständiger Angst
leben muss, gehören noch viel härter bestraft. 5 Jahre
Steinbruch wären glaub ich angemessen... |
Falscher Thread, oder?
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Eise
1x ACZ, immer ACZ
Anmeldungsdatum: 16.07.2001
Member: #48
Beiträge: 5974
Wohnort: MÜNCHEN - drittschönste Stadt der Welt
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Verfasst am: Fr 17 Sep 2004 10:07
Titel: |
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Zitat: |
"Irgendwann heißt es, die Polen hätten den
Krieg begonnen" |
War das nicht so?
Ist es nicht so, dass die Abtretung der Gebiete jenseits der Oder so
ne Art Reperation an die Polen war? Und warum will Polen nicht auch
Wiedergutmachung von Rußland (bzw. jetzt der Ukraine) für die
Gebietsverluste im Osten und die Kriegsverbrechen?
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It's only Rock'n Roll but I like it! |
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Beansch
Oasis-Schwutte²
Anmeldungsdatum: 15.07.2001
Member: #42
Beiträge: 5683
Wohnort: Manchester
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Verfasst am: Fr 17 Sep 2004 12:56
Titel: |
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Eise hat folgendes geschrieben:: |
Zitat: |
"Irgendwann heißt es, die Polen hätten den
Krieg begonnen" |
War das nicht so?
Ist es nicht so, dass die Abtretung der Gebiete jenseits der
Oder so ne Art Reperation an die Polen war? Und warum will Polen
nicht auch Wiedergutmachung von Rußland (bzw. jetzt der Ukraine)
für die Gebietsverluste im Osten und die Kriegsverbrechen?
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seit 4.50 uhr wird zurückgeschossen eise. natürlich war das so
Naja, nun, also was soll ich dir dazu sagen?
Sicherlich waren die verloren Gebiete im Osten eine Art Reperation
aber das gilt vielmehr für das ganze Land. Jemand in einem schon
vormals in Polen gelegenen Städtchen der 5 Jahre in Ausschwitz war
bringt das nich viel.
Was ich an der ganzen Geschichte so unheimlich finde ist, dass es
noch nichteinmal der Vater selbst ist, der Klage erhebt sondern eine
Frau deren Vater für 2 Jahre in Ausschwitz war und der schon 10
Jahre tot ist.
Ich sage: Ganz klar, nicht berechtigt. Erstens weiß man nicht
inwiefern der Vater schon entschädigt worden ist und zweitens käme
sonst jeder finanzielle klammer Pole auf die idee sein Taschengeld
aufzubessern weil eine entfrente Oma die schon 35 Jahre tot ist in
Dachau war.
Natürlich ahben die Leute unvorstellbares mitgemacht aber zum einen
haben die Kinder da nichts mit zu tun und zweitens ist der Krieg 60
Jahre vorüber. Das entbindet uns zwar nicht von unserer Schuld aber
Schuld und Geld sind etwas anderes. Geld hätte man schon 1960
einfordern können.
Nochmal zu Eise: Niemand wird Russland verklagen ohne die heute nur
noch 1% der Polen leben und die unter arischen blonden Grossfamilien
das Feld bestellen und die Schuhe putzen würden.
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Beansch
Oasis-Schwutte²
Anmeldungsdatum: 15.07.2001
Member: #42
Beiträge: 5683
Wohnort: Manchester
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Verfasst am: Fr 17 Sep 2004 12:59
Titel: |
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ach ja direkt nochwas: die forderungen von
deutschen die gebiete einfordern, das ist vielleicht noch einen tick
unverschämter. natürlich ahben die eine emotionale bindung zu ihrem
ehemaligen land dass sie übrigens mit glück mal mit den eigenen
augen gesehen haben.
Ich glaube aber dass die zeit von 1936 - 1945 profitabel genug war
heute nicht mehr die dreistigkeit zu besitzen auf finanzielle
entschädigung zu pochen. Ausserdem wo wohnen diese Leute denn heute?
wahrscheinlich in Westdeutschland und die Leute denen das ehemalige
"deutsche" land nun gehört?wahrscheinlich irgendwo in Pommern...
D`ya know what i mean?
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Rangoo
1x ACZ, immer ACZ
Anmeldungsdatum: 30.11.2002
Member: #1,069
Beiträge: 5283
Wohnort: Mal hier, mal da
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Verfasst am: Fr 17 Sep 2004 13:05
Titel: |
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Beansch hat folgendes geschrieben:: |
D`ya know what i mean? |
Nein...
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Anstoss Player
ACZ-Liebender
Anmeldungsdatum: 03.08.2003
Member: #1,814
Beiträge: 3060
Wohnort: von MVP nach Stuttgart
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Verfasst am: Fr 17 Sep 2004 13:05
Titel: |
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öhm, die Russen haben die Polen aber fast
genauso wie die Deutschen behandelt. Also ich denke, da wird genug "Hass"
da sein
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Beansch
Oasis-Schwutte²
Anmeldungsdatum: 15.07.2001
Member: #42
Beiträge: 5683
Wohnort: Manchester
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Verfasst am: Fr 17 Sep 2004 13:23
Titel: |
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Anstoss Player hat folgendes geschrieben:: |
öhm, die Russen haben die Polen aber fast
genauso wie die Deutschen behandelt. Also ich denke, da wird
genug "Hass" da sein
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nein, das is eine sachlich falsche aussage
definiere genauso
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Anstoss Player
ACZ-Liebender
Anmeldungsdatum: 03.08.2003
Member: #1,814
Beiträge: 3060
Wohnort: von MVP nach Stuttgart
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Verfasst am: Fr 17 Sep 2004 16:38
Titel: |
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definiere "fast"
genauso meine ich nicht identisch, sondern eher im Sinne von Hart
oder Schlimm (v.a. 1939 zu Zeiten es Hitler-Stalin-Pakts)
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Barbarossa
ACZ Urgestein Deluxe
Anmeldungsdatum: 02.09.2003
Member: #1,879
Beiträge: 2352
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Verfasst am: Fr 17 Sep 2004 19:13
Titel: |
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Beansch hat folgendes geschrieben:: |
Eise hat folgendes geschrieben:: |
Zitat: |
"Irgendwann heißt es, die Polen hätten
den Krieg begonnen" |
War das nicht so?
Ist es nicht so, dass die Abtretung der Gebiete jenseits der
Oder so ne Art Reperation an die Polen war? Und warum will
Polen nicht auch Wiedergutmachung von Rußland (bzw. jetzt
der Ukraine) für die Gebietsverluste im Osten und die
Kriegsverbrechen?
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seit 4.50 uhr wird zurückgeschossen eise. natürlich war das so
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Ähm. Genau genommen hieß es um "5.45 uhr wir zurückgeschossen"
Die Gebiete östlich der Oder sollten nach dem 2.WK erstmal von Polen
verwaltet werden, aber irgendwann mal wieder zurückgegeben werden.
Naja, Willy Brandt hat sich damals weich klopfen lassen und die
Gebiete Polen "entgültig" geschenkt.....
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